Der Zweck von Plomben ist das Versiegeln von Behältern verschiedenster Art. Mit den hier beschriebenen Stücken sind hauptsächlich Säcke und Stoffe (Tuch) verplombt worden. Mit dieser Funktion zählen Plomben zu den Siegeln, die sogar schon aus antiken Hochkulturen bekannt sind.
Auch die neuzeitlichen Plomben sollten nicht außer Acht gelassen werden, denn diese zeugen von den Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Wirtschaftsgeschichte. Aufgrund von Insolvenz oder Aufkauf durch größere Firmen existieren die alten Betriebe heute oftmals gar nicht mehr. Somit sind diese Plomben Zeugnisse längst vergangener Kleinunternehmen.
Die in Bleiplomben dienten als Qualitätsmerkmal, Herkunftsnachweis oder als Nachweis einer erfolgten Besteuerung. Durch die Anbringung der Plomben sollten Manipulationen am verplombten Produkt verhindert werden.
In den allermeisten Fällen weisen die Plomben eine Beschriftung auf. Häufig liest man die Warenbezeichnung, den Firmennamen oder eine Ortsangabe. Manchmal findet sich eine Chargen- oder Registrierungsnummer. Sehr selten sind leider Datums- oder Jahresangaben, sodass eine genaue Datierung oft nur schwer möglich
ist. Aufgrund des weichen Materials (Blei) sind die Plomben häufig verformt, wodurch die Aufschrift kaum zu entziffern ist.
Historische Bleiplomben zählen zu den leider bisher kaum beachteten Fundgattungen der Neuzeitarchäologie und Heimatforschung. Dabei können uns die Warenplomben sowie Zoll- und Steuerplomben einen tiefen Einblick in den historischen Warenverkehr, in das Handelswesen und in die Entwicklungen der Industrialisierung und Landwirtschaft ermöglichen. Auf dieser Website sollen vor allem neuzeitliche Warenplomben, bei denen eine Bestimmung erfolgreich war, gesammelt werden. Ziel ist es langfristig einen Katalog dieser Plomben erstellen zu können.
Bleiplomben-Forschung 